Monatsarchiv für Juli 2008

T-Home Speedport W 920V

13. Juli 2008

Der Speedport W 920V von T-Home kann alles: ADSL und VDSL, WLAN mit WPA(2) und Draft 2.0 des Standards 802.11n, 4 Ethernet-LAN-Anschlüsse und ein USB-2.0-Anschluss für Drucker oder Massenspeicher. Und zusätzlich hat der DSL-Router noch eine eingebaute ISDN-Telefonanlage mit Anrufbeantworter. Neben zwei TAE-Buchsen und einem S0-Anschluss für ein ISDN-Gerät. Aber auch die eingebaute DECT-Basisstation kann man mit drahtlosen Telefonen nutzen. Und statt mit der normalen Telefonleitung kann man auch über VoIP telefonieren. Also alle Kommunikationselektronik in einem. Klingt viel versprechend, oder?

Nun, klingt gut und wäre auch gut, wenn alles so funktionieren würde, wie man denkt. DSL und das Computer-Netzwerk bzw. WLAN funktionieren super und bringt auch einen kleinen Geschwindigkeitsvorteil mit. Doch sobald man sich mit dem „Telefonie“-Teil beschäftigt, ist man eher resigniert. MSN verwalten geht auch und ISDN kann man auch alles wichtige einstellen, auch wenn Umleitungen nur per Tastenkürzel geht.

Der Speedport W920V ist ein von AVM eingekauftes Produkt, dass außer dem VDSL-Modem und dem Aussehen komplett der FRITZ!Box Fon WLAN 7270. Doch leider kann der Speedport viel weniger als die aktuelle Firmware der Fritzbox und ist viel mehr eingeschränkter. So kann man verschiedene Anrufbeantworter und ein paar weitere Funktionen gar nicht richtig nutzen. Beim Speedport ist man zumindest von der Konfigurationsoberfläche her auf einen Anrufbeantworter beschränkt, den man auch nur für alle Nummern an- oder ausschalten kann.

Richtig traurig wird es aber dann beim DECT. Denn das eingebaute DECT ist von Swissvoice, unsere Gigaset-Telefone von Siemens und dem entsprechend muss die Kompatibilität aller zusätzlich zum Telefonieren genutzten Features darunter leiden. Man kann, sofern man nicht ein Telefon von AVM bzw. der aktuellen Serie (Sinus 300i / 500i) von T-Home hat, weder über das Mobilteil die Basis konfigurieren noch den Anrufbeantworter vernünftig nutzen. Auch wird man nicht über neue Nachrichten informiert und kann nicht vergangenen ankommenden Anrufe ansehen – nicht sehr praktisch, den auch sonst gibt es keine Lampe am Router oder so, die Leuchten würde. Das einzige, wo man sich mit DECT wirklich einig ist, ist Anmelden des Telefons an der Basis, Wählen und Telefonieren sowie Angerufen werden.

Nun daraufhin habe ich das mit dem Telefonieren auf dem Speedport sein lassen und die alte Siemens-Telefonanlage wieder installiert. Denn die hat nicht nur mehrere eingebaute Anrufbeantworter und unterstützt aufwendigere Anruf-Szenarios, sondern ist voll kompatibel mit den Endgeräten. Was will man mehr, auch wenn man nun wieder ein zweites Gerät herumstehen hat.

Kein Wunder, wenn ich dann ein wenig enttäuscht bin. Ich dachte immer Fritzboxen wären die besten Router überhaupt und wir hatten immer einen langweiligen T-Sinus 154 dsl der Telekom. Aber so wirklich toll scheint das ganze nicht zu sein. Nun, für die kastrierte T-Home-Firmware kann AVM auch nichts und das mit dem DECT scheint wohl ein allgemeines Problem zu sein, nämlich zu klein der gemeinsame Standard.

Allerdings scheint es mit dem Speed2Fritz-Skript unter Linux eine Möglichkeit zu geben, die Firmware der Fritzbox 7270 an die Hardware des W920 V anzupassen und diese dann auf dem T-Home-Gerät einzuspielen. Das wird das DECT-Problem allerdings auch nicht lösen, es sei den AVM verbessert den Support zu Siemens-DECT-Geräten, denn T-Home wird bekanntermaßen seine Firmwareupdates auf das nötigste beschränken.

Fazit: Dem gewohnten Zweck eines DSL-Routers, nämlich zum Internet zu verbinden ist das Gerät sehr gut nachgekommen, doch sobald es um Telefonie geht sollte man sich nicht auf das Gerät verlassen, noch dazu weil die Konfigurationsmöglichkeiten sehr eingeschränkt sind.

Update: Es scheint wohl definitiv möglich, die Fritzbox-Firmware auf dem Speedport zu nutzen. Mehr dazu gibt’s hier.

Bayerntrojaner

4. Juli 2008

Nun, während andere noch darüber diskutieren und Bedenken pflegen hat Bayern das mal eben getan: Ab dem 1. August darf laut der Novelle des Verfassungsschutzgesetzes mit Trojanern, IMSI-Catcher (Handyortung) und durch Abhören mit automatisch laufenden Bändern zur Terrorabwehr sowie zur Verhinderung schwerwiegender Straftaten ermittelt werden. Ach ja, und in die Wohnung dürfen die Beamten zum Installieren auch. Mehr dazu findet man unter anderem bei heise.

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