Auktionshaus Kopino erklärt

21. November 2008

Bei Kopino handelt es sich um ein Art Auktionshaus Betreibers von Pytal, wo man kostenlos seine Internetpräsenz veröffentlichen kann. Dabei wird Neuware ausschließlich vom Betreiber versteigert. Man kann allerdings nur in Zehn-Cent-Schritten bieten und pro Gebot werden 50 Cent fällig. Somit verspricht der Anbieter, dass man Ware relativ günstig ersteigern kann, auf Kosten der Mitbieter natürlich.

Momentan geht auf der neuen Plattform die Ware noch ziemlich günstig weg, so dass der Anbieter momentan draufzahlen muss. Dass langfristig gesehen das Konzept aufgehen könnte, sieht man daran, dass bei einem Gebot von nur 20 Euro schon insgesamt 120 Euro eingenommen werden. Dies liegt an Prinzip, dass im Gegensatz zu eBay nicht durch eine prozentuale Beteiligung am über die Plattform gemachten Gewinn, sondern mit der Anzahl der abgegebenen Geboten und dem Gebotsbetrag Geld erwirtschaftet wird.

Man kann sehr schnell mit der aktuellen Gebotshöhe h die Einnahmen e der Seite berechnen, Versandkosten und eventuelle Gebühren für den Händler ausgenommen:

e = h * 10 * 0,50 + h = h (5 + 1) = 6h

Umgekehrt kann man sagen, damit sich der Verkauf der Ware mit dem Einkaufspreis p für den Händler lohnt, muss die Gebotshöhe h so hoch sein:

h > p : 6

Außerdem hat Kopino noch die notwendige Eigenschaft, dass pro Gebot die Auktionszeit um 60 Sekunden verlängert wird, sofern sie zuvor weniger als 60 Sekunden war. Es hat sich gezeigt, dass die Personen, die am Artikel interessiert sind, immer im letzten Moment mehr oder weniger gleichzeitig ihr Gebot erhöhen. Ich habe bei einer letzten Aktion mit der Annahme, dass durchschnittlich 4 Personen um das Produkt bieten und sich genau so verhalten es sich folgende Auktionsdauer t in Minuten bei einem Endgebot h ergibt:

t = h * 10 / 4 * 59 / 60

Nachgerechnet stimmte die Formel auf die Minute genau, was sicherlich auch Zufall war.

Es sei noch anzumerken, dass es insgesamt wohl drei Möglichkeiten gibt, eine Auktion zu gewinnen:

  • man ist der einzige Interessent eines Produkts
  • man hat mehr Gebotsguthaben als die Mitbewerber
  • man lässt erst die anderen bieten und steigt zum richtigen Zeitpunkt ein

Insgesamt erscheint mir eBay dann für Kunden wesentlich transparenter, auch weil dort keine Kosten für nicht gewonnene Auktionen entstehen.

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