Über den ersten bekannt gewordenen Fall in Deutschland, bei dem der „Bundestrojaner“ erfolgreich eingesetzt wurde, berichtet die Zeitschrift Focus in der aktuellen Ausgabe (02/2008, Seite 28; Kurzfassung).

Mr. BundestrojanerDabei geht es darum, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz einen Trojaner auf dem Computer eines Berliner Islamisten im Frühjahr 2006 installierte. Dazu sendete der Verfassungsschutz mit Unterstützung des Bundesnachrichtendienstes eine präparierte E-Mail mit einem Trojaner im Anhang an das Opfer. Dieses fiel darauf herein und öffnete den Anhang. Auch eine Alarmmeldung einer russischen Antivirensoftware konnte den Verdächtigen nicht beeindrucken. Bei dem anscheinend illegal durchgeführten Spähangriff konnten Anleitungen zum Bombenbau sowie Bilder von verstümmelten US-Soldaten gefunden werden. Diese können aber wegen fehlender Gesetzesgrundlage nicht vor Gericht eingesetzt werden. Allerdings hegte der propagierende Radikale, schon bevor er durch Focus informiert wurde, aufgrund der Virenmeldung den Verdacht, das über das Internet auf seinen damals neu gekauften PC zugegriffen wird. Deswegen führte er immerhin Chats bevorzugt in Internetcafés.

Meiner Meinung nach kann man aufgrund dieser Bestätigung schon davon ausgehen, dass Online-Durchsuchungen bereits durchgeführt wurden. Vermutlich sind allerdings die meisten per E-Mail erfolgen Angriffe gar nicht erfolgreich gewesen, wenn die Trojaner von Virenscanner erkannt werden können. Man merkt an der Meldung aber auch, dass selbst auf den einfachsten und altbekannten Wegen ein Angriff möglich ist. Interessant wäre aber auch zu wissen, woher das Magazin seine Informationen hat, da es ohne Zweifel darüber berichtet.

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