Monatsarchiv für Januar 2008

Rockbox

28. Januar 2008

Rockbox-LogoRockbox ist ein kostenlose Firmware-Alternative für den iPod, welche parallel zum normalen Betriebssystem des iPods installiert werden kann. Ursprünglich wurde das Open-Source-Projekt als Alternative für den MP3-Player „Archos Jukebox“ entwickelt, welche die Einschränkungen der Original-Firmware aufheben sollte. Mittlerweile werden aber auch Geräte von Apple, iRiver, SanDisk, Toshiba, Cowon, Apple und viele mehr unterstützt. Allerdings können momentan bei den Geräten von Apple nur die iPods bis zur Generation 5.5 (iPod videos ohne CoverFlow), iPod minis und die 1. Generation des iPod nano verwendet werden. Die anderen iPods haben leider eine noch nicht geknackte Verschlüsselung des Systems, so dass man die fremde Firmware nicht zum laufen bringen kann.

Ich selbst habe Rockbox auf meinem iPod photo, was mir mehr Funktionen bietet. Zum einen brauche ich nicht mehr zwingen iTunes zum Beladen, da Rockbox auch einfach auf den iPod kopierte Dateien akzeptiert. Neben netten Themes und Überblende- und Aus-/Einblende-Effekten habe ich auch die Möglichkeit, Textdateien zu schreiben und lesen, die Bibliothek zu durchsuchen (was neuere iPods aber auch können). Ansonsten gibt es nette Plugins wie z.B. Anwendungen (Paint) und viele Spiele, welche erst die ganzen Leistungen des iPods ausschöpfen. Außerdem ist es noch möglich Videos anzusehen und ein Mikrophon an den iPod anzustecken (ungetestet). Sehr schön auch die umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten und die Lesezeichenfunktion, welche sich Stellen in einer längeren Audiodatei merken kann. Es gibt eigentlich nichts, was ich vermisse. Allerdings kam es schon öfters vor, dass sich der iPod unbeabsichtigt anging, was eine leere Batterie am nächsten Tag zur Folge hatte.

Die Installation von Rockbox ist relativ einfach, da es für jedes Gerät eine ausführliche englische Anleitung gibt und außerdem ist ein cooler automatischer Installer mit grafischer Oberfläche für Linux, Windows und MacOS verfügbar, welches die Installation sehr einfach macht.

Als weiterer Alternative zur originalen iPod-Firmware kann man noch iPod Linux sehen, ebenfalls kostenlos und frei, aber ich bin mit Rockbox ganz zufrieden. :-)

NTP – digitale Zeitansage

28. Januar 2008

Uhr (aus dem Tango Project)Viele benützen es, auch wenn sie es vielleicht nicht wissen: Network Time Protocol (NTP) ist ein Standard zur Synchronisierung der Uhrzeit von Computern über das Internet. Dazu muss man in den Uhrzeiteinstellungen der meisten Betriebssysteme lediglich NTP aktivieren und den gewünschten Server angeben. Bei Ubuntu bekommt man auch gleich eine ganze Liste von Servern. Diverse Universtitäten bieten passende Server an, aber auch z.B. die Physikalisch-Technische Bundesanstalt.

Diese Server hohlen sich dann von Servern mit einer höheren Priorität, die allerdings vom normalen Internetbenutzer nicht direkt abgefragt werden dürfen, die Zeit. Diese Zeitserver beziehen wiederum die Uhrzeit von Atomuhren, GPS-Systemen oder anderen Servern

Wer das ganze System noch weiter perfektionieren will, der sollte einen NTP-Server nehmen, dessen Standort möglichst nah am eigenen Ort ist – somit ist die nun mal existierende Verzögerungen bei der Übertragung der Daten im Internet noch kleiner und die Uhrzeit noch näher an der einer Atomuhr. Außerdem kann man auch noch auf den NTP-Pool zurückgreifen, ein Projekt in dem sich Serverbetreiber eintragen können. Anfragen verteilt der Pool dann reihum, sodass die Last automatisch verteilt wird. Auch ist man dann weniger von ausgefallenen oder falsch konfigurierten Servern betroffen. Für Deutschland kann man z.B. den lokalen Pool de.pool.ntp.org verwenden.

Vor allem in der heutigen Zeit und im Internet ist es wichtig, immer eine einigermaßen genaue Uhrzeit zu haben. Sonst würden Kommunikationen und Verabredungen nicht so gut funktionieren. Jeder DSL-Router hohlt sich nach dem Einschalten erst einmal die aktuelle Uhrzeit, damit die Protokolle usw. sowie die Kommunikation über das Internet richtig funktionieren.

Casio fx-85MS - die ZufallstasteWenn einem im Unterricht langweilig ist, findet man immer interessante Sachen. Zum Beispiel die Zufallsvariable auf dem Taschenrechner, welche durch drücken von „Ran#“ in die Rechnung eingefügt wird. Sie generiert eine Pseudo-Zufallszahl zwischen 0,000 und 0,999. Bewährt hat sich die Formel Ran#x10-5: „Ist die Zahl positiv oder negativ?“, „Ist die Zahl größer als +5 bzw. kleiner als -5?“

So kann man in langweiligen Unterrichtsstunden einfach mal ne Runde Lotto spielen. ;-)

In Polen (Lodz) ist es einem Jungen gelungen, die Signale der örtlichen Stadtbahn mit einer manipulierten TV-Fernbedienung zu steuern. Der 14-jährige Musterschüler, welcher sich für Elektrik interessierte, hat für eine „lange Zeit“ das Signalsystem der Tram studiert und ist auch in die S-Bahn-Depots der Stadt eingebrochen, um sich die notwendigen Informationen und Technik zu beschaffen. In einem Schulheft hatte er sich notiert, welche Weichen und Signale für eine Umleitung der Züge gestellt werden mussten. Anschließend konnte er mit seiner umgebauten TV-Fernbedienung die Schaltungen der Bahn umstellen. Dadurch sind vier Züge entgleist, mehrere mussten Notbremsungen einleiten. Insgesamt wurden 12 Fahrgäste verletzt. Bilder eines der Unfälle gibt es hier. Er selbst wollte mit seinem Hack lediglich einen Streich spielen.

Doch nicht nur die polnische Bahn verwendet solche ungeschützten Infrarotsysteme. In den USA wird ein ähnliches System für Ampeln eingesetzt, welches häufig missbraucht wurde. Auch kleine Infrarot-Fernbedienung, welche durch möglichst viele Signale versucht den Fernseher auszustellen (z.B. TV-B-Gone) oder auch spezielle PDA-Applikationen könnte solche Probleme auslösen.

Virtuelles Klassenzimmer

12. Januar 2008

Klingt wie aus der Zukunft: Ein virtuelles Klassenzimmer, in dem man sich mit seinen Mitschülern und Lehrern trifft, verbunden mit Webcam und Headset. Nun soweit ist es noch nicht, doch ein wenig passt es schon, denn Moodle-Klassenzimmer gibt es bereits.

Moodle, das ist ein freies Softwarepaket zur Einrichtung von Lernplattformen im Internet. Schüler und Eltern, aber auch Lehrer finden darauf Unterrichtsmaterialien und Lernaktivitäten, welche für die einzelnen Fächer bereitgestellt werden. So kann man z.B. die englisch Grammatik online nachlesen, aber auch interaktive Übungen dazu machen, welche dann auch vom System korrigiert werden. Noch besser ist es, wenn die Schulen/Lehrer sogenannte Online-Klassenzimmer einrichten. Dann kann man sich als Schüler anmelden und auf die Klasse angepasste Inhalte zugreifen, z.B. von ihren Lehrern. Hausaufgaben kann man verwalten aber auch einen Schulaufgabenkalender einsehen. Das ist besonders praktisch, wenn man Unterrichtsstoff wiederhohlen will oder wegen Krankheit nicht zur Schule gehen kann. Außerdem können die Schüler mit ihren Mitschülern kommunizieren. Die Software unterstützt auch Module, so kann man z.B. ein Blog-System oder auch Wiki in die Seite integrieren.

Digitale Schule Bayern (Screenshot)Momentan bietet z.B. Bayern diese Lernplattform an, sie ist zu finden unter www.digitale-schule-bayern.de. Dort findet man jetzt schon viele Inhalte, die freiwillig von Lehrern online gestellt wurden. Für Deutschland sind übrigens schon über 1588 Moodle-Installationen registriert worden.

Insgesamt eine sehr schöne Idee. Auf Seiten wie ego4u.de werde ich aber trotzdem nicht verzichten. Wenns um Lernmaterialien geht, sind auch die Wikimedia-Projekte ganz spannend, da sie eine Menge an Wissen sammeln. Für Schüler und Lehrer dürfte zum.de auch ganz interessant sein.

Bayern 2 (Logo)Der Radiosender Bayern 2 hat kürzlich sein Programm geändert. Seit 7. Januar gibt es nun Nachmittags mehr Talk, Kultur und Wissen.

Kultur gibt es zukünftig ab 14:00 Uhr im Radio, eine Wiederholung vom Vormittag der Sendung „radioWissen“ ab 15:05 Uhr. Das ist auch besser, denn sonst läuft es nur um 9:00 Uhr und um 23:00 Uhr (digital). Die „Nahaufnahme“ verschiebt sich somit auf 15:30 Uhr und darauf folgt die neue Sendung „Eins zu Eins. Der Talk“, welche wohl „radioDuo“ ersetzt. Abends gibt es zu gewohnten Zeiten „IQ – Wissenschaft und Forschung“, gefolgt von einer halbe Stunden „radioMikro“, einer Sendung für Kinder, welche zuvor immer um 14:00 Uhr lief. Ab 19:00 Uhr läuft die Jugendsendung „Zündfunk“. Die Hörspiel-Sendung (darunter auch „Nachtstudio“, „radioKrimi“, „radioThema“ und „hör!spiel!art.mix“) kommt nun ausschließlich um 20:30 Uhr, zuvor gab es Nachmittags eine Wiederholung des Vortages. Je nach Wochentag läuft dann „radioKrimi“ bzw. „hör!spiel!art.mix“ weiter. An den anderen Tagen kommen Sendungen zum Nachdenken: Literatur, Politik-Hintergründe und „Theo.Logik“, eine Sendung über Gott und die Welt. Das restliche Nachtprogramm gleicht dann wieder dem alten. Am Wochenende hat sich nicht viel geändert, außer das dort Hörspiele um 15:00 Uhr laufen.

Besonders freuen tue ich mich auf die Hörspiel- und Wissenssendungen sowie die Jugendsendung. So gibt es jetzt auch immer einmal im Monat den „ARD Radio-Tatort“. Die meisten Sendungen kann man aber auch ganz unabhängig vom Programm als Podcast herunterladen. Auch höre ich oft den Jugendsender „Bavarian Open Radio“ und sehe mir im Fernsehen „Südwild“ an.

Über den ersten bekannt gewordenen Fall in Deutschland, bei dem der „Bundestrojaner“ erfolgreich eingesetzt wurde, berichtet die Zeitschrift Focus in der aktuellen Ausgabe (02/2008, Seite 28; Kurzfassung).

Mr. BundestrojanerDabei geht es darum, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz einen Trojaner auf dem Computer eines Berliner Islamisten im Frühjahr 2006 installierte. Dazu sendete der Verfassungsschutz mit Unterstützung des Bundesnachrichtendienstes eine präparierte E-Mail mit einem Trojaner im Anhang an das Opfer. Dieses fiel darauf herein und öffnete den Anhang. Auch eine Alarmmeldung einer russischen Antivirensoftware konnte den Verdächtigen nicht beeindrucken. Bei dem anscheinend illegal durchgeführten Spähangriff konnten Anleitungen zum Bombenbau sowie Bilder von verstümmelten US-Soldaten gefunden werden. Diese können aber wegen fehlender Gesetzesgrundlage nicht vor Gericht eingesetzt werden. Allerdings hegte der propagierende Radikale, schon bevor er durch Focus informiert wurde, aufgrund der Virenmeldung den Verdacht, das über das Internet auf seinen damals neu gekauften PC zugegriffen wird. Deswegen führte er immerhin Chats bevorzugt in Internetcafés.

Meiner Meinung nach kann man aufgrund dieser Bestätigung schon davon ausgehen, dass Online-Durchsuchungen bereits durchgeführt wurden. Vermutlich sind allerdings die meisten per E-Mail erfolgen Angriffe gar nicht erfolgreich gewesen, wenn die Trojaner von Virenscanner erkannt werden können. Man merkt an der Meldung aber auch, dass selbst auf den einfachsten und altbekannten Wegen ein Angriff möglich ist. Interessant wäre aber auch zu wissen, woher das Magazin seine Informationen hat, da es ohne Zweifel darüber berichtet.

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