Kettenbriefe …

18. März 2008

Kettenbriefe sind Nachrichten, in dem die Aufforderung enthalten ist, den Brief zu kopieren und an mehrere weitere Empfänger zu versenden. Natürlich geht das auf elektronischen Weg noch viel besser als per Post. Während es früher darum ging irgendwelche Rekorde aufzustellen oder etwas weiterzuschenken, werden heute Kettenbriefe immer dümmer. Da geht es hauptsächlich darum, jemanden mit falschen Behauptungen aus der Community rauszumobben. Oder darum, möglichst viele hereinzulegen, stolz auf eine Spam-Welle zu sein oder im seltensten Falle Werbung zu machen. Doch das schlimmste dabei ist, dass die meisten Nutzer so dumm sind und bei jeden Mist mitmachen ohne zu überlegen oder dass sie Angst haben, ein Außenseiter zu werden, wenn sie sich nicht beteiligen.

Es ist schon normal, Kettenbriefe zu erhalten, in denen behauptet wird, für jedes Weiterschicken wird von AOL ein Euro für eine Operation eines kranken Waisenkindes gezahlt. Oder dass es ein Test ist, welche Nutzer noch in der Community aktiv sind und deswegen alle, die den Brief nicht weiterleiten, gelöscht werden. Oder das ein bestimmter Nutzer ein Virus sei, man ihn ja nicht auf die Kontaktliste setzen, ihn nicht kontaktieren und am besten gleich blockieren sollte. Sonst würde dieser Nutzer alle Festplatten formatieren oder einen Virus schicken.

Solch einen Brief habe ich zum Beispiel heute auf meiner Lieblingsplattform (Ironie) erhalten:

Sag mal bitte allen Leuten aus deiner Liste, dass sie den Kontakt mit Schizeiss Vizogl 273-952-XXX nicht annehemen sollen . Das ist ein Virus!!!!! Der zerstört die ganze Festplatte und zieht sich Daten runter. Wenn einer ihn erwischt bist du auch betroffen. Weil er sich durch die Liste frist!!!!!!! Also kopiers und sende es an deine Freunde. Und schreib deinen Namen dazu, Martin , Sachsi_Klein . brunn Ma, MelanieRH , Lion-heart, Colee, Soize81, Vroni-LA , SmilyLA81, dabaeder,heikal81, KatiKati80, Switch124, Ginamu,Tomtom, Georghinio,Somkejumper,DaWallische, Dani1304,Garsch, arjuwani, thekla0815, Dany58, Estefanie81, despuenktchen, Giacomino82, zuckermaus4, Sunsetangel, MissBerni, zelle,Highermountainsound, Tosita,Herculo,puppi2512,Nicki0381, ScherenMelly,immerhin, weyssi, Miriamisabelle, silkwithane,skaterfabi

Und das Allerschlimmste ist, die Nutzer glauben das auch noch! Gut, es gibt noch was schlimmeres: „Keine Ahnung ob das stimmt, aber ich schick es euch trotzdem mal weiter …“ Arrgh! :-(

Wenn man diese Geschichte noch mit selbst reingestellten Bildern von besoffenen Personen und das Veröffentlichen von persönlichen Daten, die keinem was angehen (aber viele interessieren) kombiniert, kann man nicht behaupten, dass die heutige Jugend für das heutige moderne Zeitalter reif genug ist. Aber glaubt es mir, Fälle, bei denen Bewerber wegen Saufbildern oder sonstigen Schwachsinn im Internet nicht genommen wurden gibt es schon heute … und sie werden immer mehr!

Update: Vielleicht werde ich ein paar von diesen Kettenbriefen verschicken … ;-)

Das Tumblelog

27. Februar 2008

Ein Tumblelog ist eine Form des Weblogs, welche sich auf kurze Posts mit einem Link, einem Bild, einem Video oder einem Zitat bzw. Text pro Eintrag beschränkt.

“A tumblelog is a variation of a blog, that favors short-form, mixed-media posts over the longer editorial posts frequently associated with blogging.” – Wikipedia

tumblelog.bebl.eu (gelato cms)Die Philosophie, die dahinter steckt ist relativ einleuchten: „Normale“ Blogs wie WordPress usw. sind eher für längere, redaktionelle Texte geeignet. Mal eben eine Webseite empfehlen würde total aus dem Schema fallen. In Tumblelogs hingegen werden Fundstücke aus dem alltäglichen Leben im Web veröffentlicht, ohne das der Autor dazu eine eigenen Wertungen zu den Einträgen abgeben muss. Man schreibt zwar nur kurze Einträge, diese allerdings dafür häufiger. Auch ist das Design so gehalten, dass die kurzen Einträge trotzdem gut aussehen.

„It can be described as a place to dump thoughts. The posts are usually short and the stream of posts is constant. You can post links, quotes, images, or just text.“ – Nothing Concept

Das ganze kann also so ähnlich wie Twitter oder Jaiku (Dienste für sogenanntes Mikro-Blogging) verwendet werden, wobei man dort auf reinen Text und maximal 140 Zeichen beschränkt ist.

Auch für Tumblelogging gibt es viel Dienste. Möchte man aber sein eigenes Tumbelog betreiben, findet man nur wenig Software. Neben Ruby-on-Rails-Programmen finden sich nur diese zwei PHP-Applikationen: gelato cms und Bazooka. Ersteres habe ich vor kurzem installiert und werde ich mal ausprobieren. Viel habe ich noch nicht gepostet. ;-)

Rollygeddon

15. Februar 2008

Rollygeddon (Poster)Letztens lief auf Südwild der halbstündige Animations-Film „Rollygeddon“ und der war richtig gut.

Ein riesiger Asteroid nimmt direkten Kurs auf die Erde und droht die Menschheit zu vernichten. Durch einen unglücklichen Zufall ist Rolly derjenige, der nun eine Bombe auf den Felsbrocken aus dem All anbringen und die Welt retten soll. Doch dabei läuft leider etwas gewaltig schief!

Und das beste: Den Film kann man (leider nur mit kleiner Auflösung, da so lang) kostenlos unter rollygeddon.de herunterladen.

Heute war Schülertag an der Technischen Universität München und ein Teil der Schule und ich sind hingefahren. Ist halt eine freiwillige Veranstalltung für Mathematikinteressierte während der Schulzeit. Zuerst sind wir mit der S-Bahn zum Marienplatz und dann von dort aus mit der U-Bahn zu Garching – Forschungszentrum. Beim der Rückfahrt ist mir dann folgendes passiert.

Ich war gerade dabei aus der U-Bahn auszusteigen als mir ein älterer Herr auf den Fuß steigt. Alles nicht so aufregend, hätte er nicht folgendes von sich gegeben: „Bürschchen, wenn du das noch einmal machst, schlag ich dich mit meinem Gehstock nieder!“ (sinngetreues Zitat)

Ein bisschen hart, oder? Und das in Zeiten, in denen jeder Rentner angeblich sich davor fürchten muss, in der U-Bahn zusammengeschlagen zu werden. Jugendkriminalität war neben Ausländerfeindlichkeit das Wahlkampfthema von Herrn Koch. Statistiken werden einfach so hingedreht, wie es erwünscht ist. Und in München nutzte man sogar die zur Fahndung oder für Presse freigegebenen Aufnahmen einer Überwachungskamera beim Überfall auf eine Rentnerin auf Wahlplakaten.

Doch vielleicht sind ja auch die Rentner böse? :-?

lokalisten (Logo)Lokalisten ist eine Online-Community mit 1,6 Millionen Benutzern. Frei nach dem Prinzip „Wer kennt wen und woher kenne ich den?“ versucht die Plattform mit neuen Freunden zu werben. Der Freund deines Freundes könnte ähnliche Interessen haben wie dein Freund, d.h. er könnte ein Freund für dich sein. Kurz: Den eigenen Freunden die Freunde auspannen ;-) Dazu zeigt die Plattform bei jedem User an, über wenn man den Benutzer kennt. Nachdem man immer von irgendjemanden eingeladen werden muss bzw. der erste Kontakt der Einlader ist, ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass man jeden über mehrere Ecken kennt.

Die Plattform bietet eigentlich nichts besonderes: Man kann zu seinem Profil Bilder und Videos hochladen und Nachrichten verschicken. Daneben gibt es noch primitive Funktionen um zu Chatten, ein Tagebuch zu führen (Blog will ich das nicht nennen) und Events auszutauschen. Auch kann man Gruppen beitreten.

lokalisten - Übersicht der Freundesaktivitäten (Februar 2008)Der Vorteil ist aber, dass fast jeder, den ich kenne und der Internet hat, auch bei Lokalisten angemeldet ist. So ist das mittlerweile schon der Hauptkontaktweg für Freunde, der auch ICQ und E-Mail in den Schatten stellt. Der Nachteil ist dafür umso größer. Stellen schon immer die Jugendlichen haufenweise mehr oder weniger private Fotos online, kam bald die Funktion, Personen auf Bildern mit den jeweiligen Profilen zu verlinken. Selbst wenn man aus gutem Grund keine Fotos von sich selbst online stellt, schon bald wurde man auf irgendeinem Bilder verlinkt. Verlinken auf den eigenen Benutzer abstellen? Nicht möglicht.

Gestern wurde nun eine neue Version von Lokalisten online gestellt: Neues Design mit besserem Menü und eine individuell konfigurierbare Startseite für die auch bald Widgets programmiert werden können. Und ganz still und leise kommt dann noch das Feature: Ähnlich wie bei Facebook werden die Aktivitäten der Benutzer peinlichst genau protokolliert und den Freunden zugänglich gemacht – sollte man dies nicht auf der neuen Seite „Privatsphäre“ manuell deaktiviert haben. Immerhin geht man noch nicht zu weit und zeigt keine Einkäufe der letzten Woche und personalisierte Werbung an.

Genauer gesagt werden standardmäßig folgende Aktivitäten protokolliert:

  • Änderung im Profil (Daten, Status, Bilder, Videos)
  • Schließen einer Freundschaft
  • Tagebucheintrag oder Kommentar
  • Eintrag auf der Markt-Plattform
  • Erstellen eines Events
  • Gruppe gründen oder beitreten
  • Gästebucheintrag
  • Anwendung (Widget) hinzufügen

Ansonsten haben sich nichts großes geändert. Nachrichten sind immer noch nur in chronologischer Reihenfolge gespeichert, Verlauf und Suche fehlen. Die Profilfelder sind immer noch komisch und man kann keine Instant Messager eintragen. Und Freundschaften liegen immer noch für jeden offen. Abmelden geht übrigens auch nicht. Aber vielleicht wird das irgendwann noch was.

Am 29.01.2008 hatte ich ein paar OnlineTVRecorder-Filme konvertiert und auf meinem iPod geladen, damit ich die Video-Funktion von Rockbox mal richtig testen konnte. Ging auch ganz gut, aber am Tag darauf ging dann mein iPod gar nicht mehr an.

Erst dachte ich, er hätte nun endgültig den Geist aufgegeben und die Batterie wäre kaputt. Alternativ hätte er auch durch die lange Video-Wiedergabe sich überhitzen können.

Symbol des iPods für Niedrige LadekapazitätNaja, auf jeden Fall ging er dann mehrere Tage nicht. Nachdem ich mir schon überlegt habe, was für einen MP3-Player man sich zur Zeit anschaffen sollte, wollte ich ihn heute aufräumen und siehe da, beim Einschalten zeigte er nur an, das seine Batterie mal wieder ziemlich leer sei. Natürlich habe ich in gleich ans Ladegerät angeschlossen und er funktioniert wieder einwandfrei. :-) Glück gehabt.

Rockbox

28. Januar 2008

Rockbox-LogoRockbox ist ein kostenlose Firmware-Alternative für den iPod, welche parallel zum normalen Betriebssystem des iPods installiert werden kann. Ursprünglich wurde das Open-Source-Projekt als Alternative für den MP3-Player „Archos Jukebox“ entwickelt, welche die Einschränkungen der Original-Firmware aufheben sollte. Mittlerweile werden aber auch Geräte von Apple, iRiver, SanDisk, Toshiba, Cowon, Apple und viele mehr unterstützt. Allerdings können momentan bei den Geräten von Apple nur die iPods bis zur Generation 5.5 (iPod videos ohne CoverFlow), iPod minis und die 1. Generation des iPod nano verwendet werden. Die anderen iPods haben leider eine noch nicht geknackte Verschlüsselung des Systems, so dass man die fremde Firmware nicht zum laufen bringen kann.

Ich selbst habe Rockbox auf meinem iPod photo, was mir mehr Funktionen bietet. Zum einen brauche ich nicht mehr zwingen iTunes zum Beladen, da Rockbox auch einfach auf den iPod kopierte Dateien akzeptiert. Neben netten Themes und Überblende- und Aus-/Einblende-Effekten habe ich auch die Möglichkeit, Textdateien zu schreiben und lesen, die Bibliothek zu durchsuchen (was neuere iPods aber auch können). Ansonsten gibt es nette Plugins wie z.B. Anwendungen (Paint) und viele Spiele, welche erst die ganzen Leistungen des iPods ausschöpfen. Außerdem ist es noch möglich Videos anzusehen und ein Mikrophon an den iPod anzustecken (ungetestet). Sehr schön auch die umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten und die Lesezeichenfunktion, welche sich Stellen in einer längeren Audiodatei merken kann. Es gibt eigentlich nichts, was ich vermisse. Allerdings kam es schon öfters vor, dass sich der iPod unbeabsichtigt anging, was eine leere Batterie am nächsten Tag zur Folge hatte.

Die Installation von Rockbox ist relativ einfach, da es für jedes Gerät eine ausführliche englische Anleitung gibt und außerdem ist ein cooler automatischer Installer mit grafischer Oberfläche für Linux, Windows und MacOS verfügbar, welches die Installation sehr einfach macht.

Als weiterer Alternative zur originalen iPod-Firmware kann man noch iPod Linux sehen, ebenfalls kostenlos und frei, aber ich bin mit Rockbox ganz zufrieden. :-)

NTP – digitale Zeitansage

28. Januar 2008

Uhr (aus dem Tango Project)Viele benützen es, auch wenn sie es vielleicht nicht wissen: Network Time Protocol (NTP) ist ein Standard zur Synchronisierung der Uhrzeit von Computern über das Internet. Dazu muss man in den Uhrzeiteinstellungen der meisten Betriebssysteme lediglich NTP aktivieren und den gewünschten Server angeben. Bei Ubuntu bekommt man auch gleich eine ganze Liste von Servern. Diverse Universtitäten bieten passende Server an, aber auch z.B. die Physikalisch-Technische Bundesanstalt.

Diese Server hohlen sich dann von Servern mit einer höheren Priorität, die allerdings vom normalen Internetbenutzer nicht direkt abgefragt werden dürfen, die Zeit. Diese Zeitserver beziehen wiederum die Uhrzeit von Atomuhren, GPS-Systemen oder anderen Servern

Wer das ganze System noch weiter perfektionieren will, der sollte einen NTP-Server nehmen, dessen Standort möglichst nah am eigenen Ort ist – somit ist die nun mal existierende Verzögerungen bei der Übertragung der Daten im Internet noch kleiner und die Uhrzeit noch näher an der einer Atomuhr. Außerdem kann man auch noch auf den NTP-Pool zurückgreifen, ein Projekt in dem sich Serverbetreiber eintragen können. Anfragen verteilt der Pool dann reihum, sodass die Last automatisch verteilt wird. Auch ist man dann weniger von ausgefallenen oder falsch konfigurierten Servern betroffen. Für Deutschland kann man z.B. den lokalen Pool de.pool.ntp.org verwenden.

Vor allem in der heutigen Zeit und im Internet ist es wichtig, immer eine einigermaßen genaue Uhrzeit zu haben. Sonst würden Kommunikationen und Verabredungen nicht so gut funktionieren. Jeder DSL-Router hohlt sich nach dem Einschalten erst einmal die aktuelle Uhrzeit, damit die Protokolle usw. sowie die Kommunikation über das Internet richtig funktionieren.

Casio fx-85MS - die ZufallstasteWenn einem im Unterricht langweilig ist, findet man immer interessante Sachen. Zum Beispiel die Zufallsvariable auf dem Taschenrechner, welche durch drücken von „Ran#“ in die Rechnung eingefügt wird. Sie generiert eine Pseudo-Zufallszahl zwischen 0,000 und 0,999. Bewährt hat sich die Formel Ran#x10-5: „Ist die Zahl positiv oder negativ?“, „Ist die Zahl größer als +5 bzw. kleiner als -5?“

So kann man in langweiligen Unterrichtsstunden einfach mal ne Runde Lotto spielen. ;-)

In Polen (Lodz) ist es einem Jungen gelungen, die Signale der örtlichen Stadtbahn mit einer manipulierten TV-Fernbedienung zu steuern. Der 14-jährige Musterschüler, welcher sich für Elektrik interessierte, hat für eine „lange Zeit“ das Signalsystem der Tram studiert und ist auch in die S-Bahn-Depots der Stadt eingebrochen, um sich die notwendigen Informationen und Technik zu beschaffen. In einem Schulheft hatte er sich notiert, welche Weichen und Signale für eine Umleitung der Züge gestellt werden mussten. Anschließend konnte er mit seiner umgebauten TV-Fernbedienung die Schaltungen der Bahn umstellen. Dadurch sind vier Züge entgleist, mehrere mussten Notbremsungen einleiten. Insgesamt wurden 12 Fahrgäste verletzt. Bilder eines der Unfälle gibt es hier. Er selbst wollte mit seinem Hack lediglich einen Streich spielen.

Doch nicht nur die polnische Bahn verwendet solche ungeschützten Infrarotsysteme. In den USA wird ein ähnliches System für Ampeln eingesetzt, welches häufig missbraucht wurde. Auch kleine Infrarot-Fernbedienung, welche durch möglichst viele Signale versucht den Fernseher auszustellen (z.B. TV-B-Gone) oder auch spezielle PDA-Applikationen könnte solche Probleme auslösen.

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